Sonntag, 25. September 2011

Crazy Los Angeles

Los Angeles - wir kommen. Auf bis zu 12-spurigen Autobahnen geht's quer durch die Stadt. Wenn man sich daran gewöhnt (und das tut man zwangsläufig recht schnell), dass man zum Überholen nicht nach links wechseln muss, sondern auf seiner Spur bleiben kann, ist es gar nicht so chaotisch, wie es vielleicht aussieht. 

Eins meiner Lieblingsviertel in L.A. ist Venice Beach und der Abbot Kinney Boulevard. Verrückt, hip, boho, beachy.

Die Dunkelheit bricht herein. Als wir parken, sehen wir in einem Hinterhof bewaffnete Polizisten bei einer Personen-Durchsuchung. Zwei Mädchen stehen mit dem Gesicht zur Wand, mit gespreizten Beinen und erhobenen Händen. Drumherum Mülltonnen und Pizzareste.

Alkohol in den USA

Schild in einem Café: Außerhalb dieses Bereichs keine offenen Behälter mit Alkohol.

Mein Eindruck: Die Amerikaner trinken sowieso lieber Pops (Soft Drinks wie Cola) oder Kaffee zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aperol Spritz zumindest habe ich noch nirgendwo entdeckt. ;-)

Laguna + Pacific Beach und wie sie alle heißen

Die Reichen, die Schönen, die Surfer in Orange County.

Laguna Beach

Neue Trendsportart: Stand-Up-Paddle-Surfing
Pacific Beach gleich beim Pier ...

... und mit Shops und Restaurants hinterm Boardwalk.

Beach Life in La Jolla

Strand und Meer in La Jolla (gesprochen: La Hoy-a)

Frau mit Hund

Eiswagen

Pelikane

Angler

Kunst

In die Fluten stürzen!

Five Guys machen gute Hamburger

Was Hamburger und Fast Food betrifft, habe ich ja schon mal den In-N-Out-Burger mit den Pommes aus den frischen Kartoffeln empfohlen. Ein weiterer Tipp jenseits von Burger King und McDonald's ist Five Guys.

Nicht viel Schnickschnack, nur Hamburger, Pommes und Hot Dogs - die Five Guys wissen, wie man's macht. Und während man aufs Essen warter, kann man Erdnüsse knabbern.

San Diego: Wenn die Laternen angehen

Wir sind in San Diego und latschen durch das Gaslamp Quarter. Die historischen Gaslaternen haben der Altstadt ihren Namen gegeben.

Viele Restaurants und Geschäfte laden zum Bummeln ein - das geht alles prima zu Fuß im Gaslamp Quarter.

Klar - mit den Touristen werden auch Geschäfte gemacht.

Ghirardelli (ursprünglich aus San Francisco) verkauft die beste Schokolade in den USA. Unbedingt Chokolade Milk with Caramel probieren. Das Eis ist auch superlecker.

Die Skyline von San Diego.

Mexiko und Tijuana sind nicht mehr weit. Doch von dem früher üblichen Gang zu Füß über die Grenzbrücke (kennt man aus vielen Kinofilmen) wird heutzutage abgeraten - zu unsicher.

On oder off the road?

Anders als geplant sind wir den White Rim Trail - eine bekannte Offroad-Strecke für Geländewagen im Canyonlands-Nationalpark - nicht gefahren. Zum einen war ein Teil der 160 km langen Strecke wegen Überschwemmung gesperrt, zum anderen war es im Juni mit Temperaturen über 40 Grad Celsius viel zu heiß - die Ranger haben von einer Mehrtagestour abgeraten. Wegen meiner Höhenangst sicherlich auch eine gute Entscheidung, der White Rim Trail geht meist am Abgrund entlang. Nichtsdestotrotz: Unsere Windschutzscheibe sieht aus, als wären wir wild durchs Gelände geholpert.

Also fahren wir von Moab zurück nach Salt Lake City und liefern uns unterwegs mit diesem unglaublich langen Zug ein kleines Wettrennen. Ratet mal, wer wohl gewonnen hat? Die Situation erinnert mich irgendwie daran, was für ein gigantisches und schwieriges Unterfangen der Bau der transkontinentalen Eisenbahn im 19. Jahrhundert bei der Erschließung des Westens war.

Spontan machen wir noch einen kleinen Abstecher ins überaus nette Parc City, wo (allerdings im Januar) immer eines der größten Filmfestivals der Welt stattfindet, das Sundance Film Festival.

Wir fliegen von Salt Lake City (Utah) nach San Diego (Kalifornien) an die mexikanische Grenze. Von dort aus wollen wir die Küste nach Norden hochfahren und uns Los Angeles und Santa Barbara angucken.

Hello, little friend

Nice to meet you!

Canyonlands: das Outdoor-Mekka

Von Moab fahren wir in aller Herrgotssfrühe für einen Tagesausflug zum Canyonlands-Nationalpark, dem "heimlichen" Grand Canyon in Utah. Bis zum Parkeingang ist es etwa eine Stunde. Canyonlands teilt sich übrigens in drei riesige und voneinander abgetrennte Gebiete - Island in the Sky (wo wir auch waren) ist am einfachsten zugänglich.



Unser Ausflug beschränkt sich leider nur auf Sightseeing by Car im Morgengrauen, wir fahren den Scenic Drive ab und laufen zum Mesa Arch (siehe Bild, quasi das Wahrzeichen des Parks), um ihn im Sonnenaufgang zu fotografieren. Bei über 40 Grad Celsius im Juni ist es zu heiß für anstrengende Outdoor-Aktivitäten und eine abenteuerliche Jeep-Fahrt über den 160 km langen White Rim Trail. Siehe auch mein Beitrag on oder off the road. "Den einzigen Schatten, den du hier hast, ist der unter deinem Fahrzeug."

Gigantische Dimensionen. Wild und schön und unwirtlich und menschenleer. Gänsehaut!

Zauber am Wegesrand: Wenn nach Tagesanbruch die Sonne steigt, welken die weißen Blüten der Nachtkerze und färben sich rosa.

Canyonlands ist ein Paradies für Geländewagenfahrer, Mountainbiker, Rafter und Wanderer. Wegen der Herausforderungen, der großen Entfernungen und der Abgelegenheit von jeglicher Zivilisation (Wasser, Essen, Klos, Unterkunft, Menschen) interessant für alle, die bei diesen Aktivitäten das Extremere lieben.

Der Green River und der Colorado River haben tiefe Furchen in die Landschaft gegraben. Es gibt flache Stellen zum Paddeln auf dem Colorado und dem San Juan River (am besten von Bluff aus). In den Stromschnellen des berühmt-berüchtigten Cataract Canyon kann man die gefährlichsten und abenteuerlichsten Wildwasser-Raftingtouren der Welt erleben (white water = Wildwasser). Elephant Hill im Needles-Gebiet und Land Of Standing Rocks im Maze-Gebiet sind superschwierige Offroad-Strecken.

Der Film "127 Stunden" spielt im Canyonlands Nationalpark. Im benachbarten Dead Horse Point State Park wurde für "Thelma & Louise" die berühmte Schlussszene gedreht, in der das Auto über die Klippen stürzt.

Arches: Wenn Felsen balancieren

Der Arches Nationalpark besteht natürlich aus mehr als nur dem Delicate Arch - obwohl das sicherlich der absolute Höhepunkt ist und trotz der einstündigen Wanderung dorthin nicht verpasst werden sollte (also mindestens zwei Stunden hin und zurück). Dann lieber auf die anderen (und leichter erreichbaren) Steinbögen verzichten.

Scenic Drive durch den Arches Nationalpark

Landscape Arch - mit 92 Metern einer der längsten Naturbögen der Welt

Wir laufen bei Devils Garden einen Trail, um mehr zu sehen.

Arches - der Nationalpark mit den vielen Steinbögen aus rotem Fels

Samstag, 24. September 2011

Tent Cabin in Moab / Utah

Moab ist eine gute Ausgangsstation für Ausflüge in den Arches Nationalpark (Fahrtzeit bis zum Parkeingang ca. 45 Minuten), den Canyonlands Nationalpark (ca. eine Stunde) und den Dead Horse Point State Park (ca. 40 Minuten).
 
 
Unsere Tent Cabin auf dem Canyonlands Campground in Moab. Da lässt es sich in der Hitze im Sommer gut aushalten. 
Die Holzhütte hat vier Stockbetten, einen Kühlschrank, eine Klimaanlage und eine fliegendrahtgeschützte Veranda - perfekt zum Abhängen bei Temperaturen über 40 Grad Celsius. Wir nutzen die frühen Morgen- und Abendstunden für Ausflüge - mittags wird in den eiskalten (!) Pool des Campingplatzes gehüpft oder Siesta gehalten.

Der Campingplatz liegt superzentral downtown und wir können ihn nur weiterempfehlen. Wirklich top.

Noch mal würde ich allerdings lieber zu einer anderen Jahreszeit wiederkommen. Ich persönlich finde für die USA als Reisezeit Mai oder Oktober ideal.

Und ein Gepäck-Tipp: Immer einen Schlafsack, ein Handtuch und eine Taschenlampe mitnehmen. Dann kann man in den USA auch mal statt im Hotel in den Tent Cabins, die es auf vielen Campingplätzen gibt, übernachten. Wirklich sehr naturnah und zugleich relativ komfortabel.

Kaffee mit Aroma

Auf der Fahrt vom Yellowstone zum Arches Nationalpark habe ich übrigens an einer Tankstelle in Jackson (Wyoming) den besten Kaffee getrunken, den ich jemals in den USA hatte: Kaffee mit Macadamia-Nuss-Geschmack.

I love it. Und das, obwohl ich kein großer Fan von aromatisiertem Kaffee bin. Da fällt mir ein, dass die Macadamia-Nuss-Mischung uns auch mal als typische Kaffee-Spezialität für Hawaii empfohlen wurde.

Fortan habe ich in den USA in jedem Supermarkt nach Kaffee mit Macadamia-Nuss-Aroma Ausschau gehalten - vergeblich. Irgendwann habe in einem Cost Plus World Market eine Packung "Hawaiian Isles Chocolate Macadamia Nut Coffee" gefunden - sogar mit 10 % echtem (und sonst teurem) Kona-Kaffee aus Hawaii.

Ein super Souvenir für alle, die sich was Leckeres aus den USA mitbringen wollen.

Arches: Einen großen Bogen machen

Es geht weiter mit dem Arches Nationalpark in Utah.

Nach einer einstündigen Wanderung - es ist Juli und wir haben über 40 Grad Celsius, schwitz (!) - stehen wir vor dem berühmten Delicate Arch. Ein Postkarten-Motiv. Perfekt: Bald ist Sonnenuntergang.


Doch was ist das? Kaum sind wir oben, verschwindet die Sonne hinter Wolken. Alle warten und hoffen doch noch auf ein faszinierendes Sonnenuntergangsschauspiel. Es war eine weite Reise und ein langer Weg.

Sobald ein paar Sonnenstrahlen hervorkommen, wird es hektisch. Viele wollen "I was here"-Fotos mit sich selbst drauf und posieren, was natürlich dauert, direkt vor dem Delicate Arch.
"Go away", ruft ein Fotograf und macht wegscheuchende Handbewegungen. "You can't do that in a Nationalpark", antwortet ein Familienvater empört. "Yes, if you wait for sunlight for 2 hours", verteidigt sich der Landschafts-Fotograf. Lacht jemand: "That's what Photoshop is for."

 Die Poser beeilen sich und machen jetzt schneller. Die Sonne spielt mit und liefert ein kurzes, aber beeindruckendes Licht-Spektakel. Jeder kommt zu seinem Foto.

Glücklich treten alle den Rückweg an und wandern in der Dämmerung zum Parkplatz.

Happy end.