Freitag, 29. Oktober 2010

Atemberaubend: der Grand Canyon

Das erste Mal am Grand Canyon South Rim: ein überwältigender Anblick. Die Schlucht ist so gigantisch groß, so unglaublich tief, mir stockt der Atem. Das Naturwunder ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend!

Sehr schön ist der Hermits Rest Trail hinunter zum Canyon.

Warten auf den Sonnenuntergang am Hopi Point - an der Kante geht's kilometerweit senkrecht in die Tiefe.

Morgenröte am Yavapai Point.

Links geht die Sonne auf und rechts schillert der Colorado River silbern im Morgenlicht.

Golden leuchten die Felsen. 

Die Sonnenstrahlen streifen das Plateau, ein rotes Band entsteht.

Unsere neue Kamera: eine Canon kurz vor dem freien Fall. Nein, sie ist nicht heruntergefallen. Dafür hat aber ein Hund meine Wasserflasche umgestoßen - ich konnte sie gerade noch vor dem Sturz retten.

Die Fotografen warten auf einen schönen Sonnenaufgang.

Hier ist er. Heute recht zaghaft.

Der Wind malt mit den Wolken ein Bild.

Als hätte der liebe Gott mit Bauklötzen gespielt.

Riesige Dimensionen. Wir gehen zum Mittagessen ins schöne El Tovar Hotel.

Mir gefällt besonders der Navaho Point am Osteingang. Hier stundenlang in aller Stille und Einsamkeit sitzen und die Aussicht genießen - traumhaft.

Sprachlos.

Reise durch den Südwesten der USA

Mit einer Reise durch den Südwesten der USA haben wir unseren einjährigen Kalifornienaufenthalt beendet.

12 Tage waren wir in Arizona, Colorado und New Mexico. Man könnte auch sagen: Indianerland. Denn in der Gegend leben viele Stämme und man fährt an unzähligen Reservaten vorbei.

Anfang Oktober scheint die optimale Reisezeit zu sein: die Nationalparks sind noch geöffnet, es sind nicht so viele Touristen unterwegs und das Wetter ist gut.

Unser Reiseplan:

  • Flug von San Francisco nach Flagstaff, 1 Nacht in der Yavapai Lodge am Grand Canyon
  • Antelope Canyon, 1 Nacht in Page
  • Monument Valley und Navajo Nation, 1 Nacht im The View Hotel im Monument Valley (tolle Architektur)
  • 1 Nacht in Bluff, Utah
  • Mesa Verde, 1 Nacht in Cortez
  • Taos Pueblo, 2 Nächte in Taos
  • Santa Fe, 1 Nacht
  • White Sands, 1 Nacht in Alamogordo
  • 1 Nacht in Lordsburg (Chiricahua Monument haben wir geplant, dann ausfallen lassen)
  • Saguaro National Park (ganz viele Kakteen)
  • 1 Nacht im Westward Look Resort und Spa mit Pool in Tucson, prima zum Relaxen in der Sonne (Rabatt über hotels.com)
  • 1 Nacht in Phoenix, Rückflug von Phoenix nach San Francisco
Es war eine ganz tolle Reise - ein Highlight jagte das nächste. Ich würde diese Reise jederzeit wieder so machen. Absolut empfehlenswert!

Mesa Verde und Taos Pueblo sind übrigens Weltkulturerbe.

Wir hätten gerne mehr Zeit am Grand Canyon und vor allem im Monument Valley verbracht, die Hotels waren aber ausgebucht - unbedingt reservieren.

Das The View Hotel im Monument Valley ist mit ca. 200 Dollar pro Nacht relativ teuer, es lohnt sich aber, da man sich lange Fahrzeiten spart und den Sonnenaufgang direkt vom Balkon des Zimmers genießen kann. Das Essen dort ist sehr gut und überraschend preiswert. Außerdem gehört das The View Hotel den Navajo.

Im Nachhinein würde ich nicht so lange in Taos Stadt bleiben. Das Taos Pueblo selbst ist unglaublich toll und ich wäre da gerne statt des halben Tags auch einen ganzen geblieben, nur um die Atmosphäre zu genießen, die Leute kennenzulernen, Fotos zu machen und indianisches Kunsthandwerk zu kaufen. Danach muss man aber nicht unbedingt noch in Taos Stadt einen Stopp einlegen; besser gleich nach Santa Fé weiterfahren.

Als Reiseführer hatten wir den Lonely Planet dabei - wir waren rundum zufrieden.

Der beste Reiseführer für Kalifornien

Der beste Reiseführer für Kalifornien ist der National Geographic Traveler "Kalifornien" von Greg Critser.

Wir haben für unser Jahr in der San Francisco Bay Area eine bunte Mischung an Reiseführern dabei gehabt - bis wir alle anderen über Bord geworfen und uns nur noch auf den National Geographic Traveler verlassen haben. Wir stellten fest, dass er sorgfältig recherchiert ist und viele unserer Lieblingsorte drinstehen. Selbst unsere Geheimtipps: die Bovine Bakery und die Cowgirl Creamery in Point Reyes Station. Der Autor hat Geschmack!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Wieder Zuhause angekommen

Nach zwei Wochen haben wir das Gefühl, dass wir schon ganz lange wieder in Deutschland sind. Kalifornien - das scheint ewig her zu sein.

Wir treffen unsere Freunde - nach und nach. Erst bin ich ganz wild darauf, von den USA zu berichten, was sich aber langsam legt, weil ich merke, dass sich die Themen wiederholen und man immer wieder die gleichen Erlebnisse und Neuigkeiten erzählt. Dennoch hoffe ich, das vergangene Jahr lebendig zu halten und nicht alles zu vergessen.

Jeden Tag feiern wir kleine Aha-Erlebnisse. Und auch die Erinnerung, wie man mit der U-Bahn zum Café Mozart gelangt, kommt zurück. S. fährt für seinen Job nach Bielefeld und Würzburg (trotz Bahnstreik), ich gehe zum Volleyball. Der deutsche Alltag hat uns wieder.

Trotzdem - wir sitzen immer noch zwischen einigen unausgepackten Kisten und nicht eingeräumten Büchern. Ach ja, und unsere Wohnung war ja für ein Jahr untervermietet. Wir haben sie in gutem Zustand vorgefunden. Ein paar Dinge gehen natürlich kaputt und Abnutzungserscheinungen gibt es auch - das ist klar. Insgesamt sieht die Wohnung aber besser aus als wir dachten. Das weiße Sofa ist picobello. Schön!

Freitag, 22. Oktober 2010

Die Welt ist geschrumpft

Kaum sind wir wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen, beschleicht uns das unheimliche Gefühl, dass die Welt geschrumpft ist.

Die Einkaufswagen im Supermarkt sind auf einmal so klein, die Milchtüten und Klopapierpackungen auch und vieles liegt niedrig, man muss sich oft bücken. Überhaupt die ganzen Waren, die wir aufs Kassierband legen und jetzt hektisch selber einpacken müssen, es ist alles so lächerlich wenig.

Zuhause wird die Butter in den Kühlschrank geräumt, der uns jetzt winzig vorkommt, in Kalifornien konnte man quasi eine Leiche drin verstecken. Plus Butter!

Unterwegs habe ich noch den Restreflex, mich mit einem freundlichen "Excuse me" zu entschuldigen, wenn ich mich einer Person auf einen Meter nähere - so wie es in den USA üblich ist. In Deutschland ist der Höflichkeitsabstand geringer und kein Mensch sagt was. Alles so eng und manchmal auch unglaublich direkt hier. Ungewohnt! Ich vermisse sofort den amerikanischen Optimismus und den Smalltalk. Seufz!

23 Kilo

Nach abschließenden 12 Tagen Rundreise durch den Südwesten der USA kommt der große Tag: Es geht nach einem Jahr Leben und Arbeiten in Kalifornien wieder zurück nach Deutschland.

Wir sitzen am Flughafen in San Francisco mit all unserem Hab und Gut und tarieren jedes einzelne Gepäckstück mit der Kofferwaage aus, packen hier noch ein T-Shirt und da noch eine Hose um. Eine Tasche darf maximal 23 Kilogramm wiegen. Am Schluss werfen wir ein paar Bücher in den Müll (leider), der Rest kommt ins Handgepäck, dann passt es.

Los geht's zum Check-in. Wir schieben vier vollbeladene Gepäckwagen, zwei Rollkoffer und das Fahrrad vor uns her, indem wir alle paar Meter einen Stopp auf Sichtweite einlegen, um nachzuholen. Auf den Rücken tragen wir unsere großen Wanderrucksäcke - das Handgepäck -, die schweren Winterjacken sind um die Hüften gebunden, die passten nirgendwo mehr rein. Ein Bild für die Götter!

Viel zu früh stehen wir am Check-in, um 17.45 Uhr macht der Schalter auf, wir sind bei den Ersten.

Wie so oft ist die Maschine von San Francisco nach München überbucht. Einen kurzen Moment überlegen wir, ob wir die 600 Euro pro Person von der Lufthansa annehmen und einen Tag später fliegen, dann entscheiden wir, nein, zu stressig, wir bleiben beim Termin.

Obwohl wir das Übergepäck inklusive Fahrrad bei der Lufthansa vorher angemeldet haben, damit auch ja nichts schiefgeht, sind die Angestellten überfordert - man könnte meinen, sie machen das zum ersten Mal. Eine Stunde (!) dauert es, bis unser Vorgang bearbeitet ist, wir zahlen wie geplant 1000 Euro Übergepäck für unsere sieben Armeesäcke und das Fahrrad, mittlerweile ist auch die lange Schlange, die sich hinter uns gebildet hat, abgefertigt, wir sind die Letzten, die gehen. Geschafft. Erleichtert atmen wir auf!

Noch zwei Stunden bis zum Abflug um 21 Uhr. Dann noch mal zehn Stunden auf Mittelplätzen im Flieger und wir sind in good old Germany.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Die Suche nach dem Kabel

Ich suche noch ein Kabel, bevor das nicht da ist, liegt zumindest die Bildberichterstattung auf Eis. Es kann sich nur noch um Stunden halten bis der Blog weitergeht.

Bleibt dran!

Stay tuned!

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Sieben Seesaecke und ein Fahrrad

Nun haben wir sieben Seesaecke voll und es ist immer noch nicht alles eingepackt. Uff!

Nur eine Tasche und ein Fahrrad mehr als bei der Hinreise finde ich trotzdem eine tolle Leistung.

Heute morgen sind wir schon vor vier Uhr aufgestanden und von Phoenix nach San Francisco geflogen, haben gerade unser ganzes Gepaeck aus dem Buero geholt, mit John und Reeza im Plutos Mittag gegessen und sind jetzt schon muede - dabei geht der Flieger nach Deutschland erst um 21 Uhr.

Egal, jetzt sind wir noch bei der Bank, ein kleiner Ueberfall auf die letzte Minute und dann fahren wir notfalls mit meinem Fahrrad als Fluchtgefaehrt zum Flughafen.

Oops, dann brauchen wir fuer unsere Beute ja noch eine achte Tasche ...

Was freuen wir uns auf den Regen. Kein Scherz, in Mountain View sind es 33 Grad und wir laufen quasi schon in Deutscher-Herbst-Montur rum. ;-)

Freitag, 1. Oktober 2010

Was in den USA anders ist ...

... als in Deutschland.

Herr Ober, die Rechnung, bitte!
In Deutschland bestellt man die Rechnung, in England "the bill" und in den USA "the check", please.

Zahlen
Bei den Zahlen muss man aufpassen. 7 und 1 werden handschriftlich anders geschrieben: die Sieben ohne den Strich in der Mitte und die Eins nur als Strich, ohne den Haken. Also in Schreibschrift ungefähr so: 7 und I. Wer's anders macht, sorgt für große Verwirrung, weil dann die Sieben mit der Eins verwechselt wird und umgekehrt.

1 Milliarde (deutsch) = 1 billion (amerikanisch)
Wenn euch mal in den USA jemand zufaellig eine Billion schenken will, nicht uebers Ohr hauen lassen: das sind nur eine Millarde in Deutschland.

Stockwerke
Das Erdgeschoss heißt first floor. Wer im Kaufhaus die Rolltreppe in den ersten Stock nimmt, fährt in den second floor.

Cashback
Beim Bezahlen an der Kasse wird öfters gefragt, ob man Cashback haben möchte, also eine Bargeldauszahlung. Statt einfach nur zu bezahlen kann man sich zusätzlich z.B. 20 Dollar auszahlen lassen und spart sich so den Weg zum Geldautomaten. Der Betrag wird einfach von der Kreditkarte mit abgebucht.

Türschlösser
Wenn man aufs WC geht, wundert man sich das erste Mal, wie man abschließen soll, weil die Schlösser anders sind. An der Türklinke ist ein kleiner Knopf, den einfach reindrücken, dann ist abgeschlossen. Wenn man die Klinke drückt, geht das Schloss automatisch wieder auf.

Gesucht und nicht gefunden
Was wir besonders am Anfang gesucht und nicht gefunden haben sind fest kochende Kartoffeln, Salbeitee, Wäscheständer (ein Mini-Modell gab's bei IKEA, trotz des ewigen Sonnenscheins benutzen die Kalifornier nur Wäschetrockner), Wasserkocher (im Hotel kocht man sich den Tee in der Kaffeemaschine, machen das alle so? Glaub ich irgendwie nicht!).
 
Toilette
Die amerikanischen Toiletten, die anders konstruiert sind als die europäischen, werde ich nicht vermissen - so oft wie das Klo bei uns verstopft war. Immerhin weiß ich jetzt, wie man aus einer Wasserflasche prima einen Pümpel (oder wie heißen diese roten Saugstopfen?) zur Lösung des Problems basteln kann: Man nehme einfach eine Plastikflasche, schraubt oben den Deckel drauf, schneidet unten den Boden ab und stupst sie auf und ab wie eine Klobürste.

Waschmaschine
Waschmaschinen in den USA waschen nur mit Leitungswasser, d.h. sie werden nicht so heiß und gereinigt wird vor allem durch das Waschmittel. Was haben wir uns schon die Wäsche verhunzt, weil z.B. Tide so aggressiv ist. Seit wir Öko-Waschmittel benutzen, geht es besser. Die Waschmaschine in unserem Appartment ist ein älteres Modell und hat einen Quirl in der Mitte - wie ein Mixer. Dieser Quirl hat mir schon Löcher in nagelneue T-Shirts gerissen - Schicksal. Überhaupt sind bei elektrischen Haushaltsgeräten - so scheint mir - deutsche Technik und Design besser.

Trinkgeld in den USA

Zur Höhe des Trinkgelds habe ich mich noch gar nicht geäußert, da jedoch viele unsicher sind, wie viel man geben soll und es ein ungeheuer wichtiges Thema ist - die Leute bekommen kein Gehalt und leben davon - möchte ich da auch kurz drauf eingehen.

Die Kollegen in Palo Alto sagen, dass sie in der Regel 15 bis 20 % Trinkgeld (Tipp) zahlen. In Kalifornien, wo die Mehrwertsteuer bei etwa 10 Prozent liegt, spart man sich die Rechnerei, wenn man einfach die auf der Rechnung ausgewiesenen Steuern mal zwei nimmt. Und so macht das hier eigentlich jeder.