Freitag, 22. Oktober 2010

Die Welt ist geschrumpft

Kaum sind wir wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen, beschleicht uns das unheimliche Gefühl, dass die Welt geschrumpft ist.

Die Einkaufswagen im Supermarkt sind auf einmal so klein, die Milchtüten und Klopapierpackungen auch und vieles liegt niedrig, man muss sich oft bücken. Überhaupt die ganzen Waren, die wir aufs Kassierband legen und jetzt hektisch selber einpacken müssen, es ist alles so lächerlich wenig.

Zuhause wird die Butter in den Kühlschrank geräumt, der uns jetzt winzig vorkommt, in Kalifornien konnte man quasi eine Leiche drin verstecken. Plus Butter!

Unterwegs habe ich noch den Restreflex, mich mit einem freundlichen "Excuse me" zu entschuldigen, wenn ich mich einer Person auf einen Meter nähere - so wie es in den USA üblich ist. In Deutschland ist der Höflichkeitsabstand geringer und kein Mensch sagt was. Alles so eng und manchmal auch unglaublich direkt hier. Ungewohnt! Ich vermisse sofort den amerikanischen Optimismus und den Smalltalk. Seufz!

4 Kommentare:

Nofretete hat gesagt…

Och... Dafür sind wir doch alle viel tiefgründiger und weniger oberflächlich... nett!
*gründel grantel gründel grantel*
:-)

PS: Und wer will schon eine Leiche an Butter?

Baysix hat gesagt…

Nofretete, du hast vollkommen recht. Und ihr seid sowieso die Nettesten und Weltbesten! ;-)

Nofretete hat gesagt…

Ne, sind wir mit Sicherheit nicht...
Hier ist es halt anders. Ich fand damals auch, dass die Amis nett und offen sind, aber es geht nicht in die Tiefe. Also es wird viel geredet, aber wenig gesagt. So über die eigenen Befindlichkeiten... Und ich war damals schockiert (ist aber lange her), wie wir im Supermarkt hofiert wurden mit Sachen einpacken und mit Namen anreden (den sie von der Kreditkarte ablesen), aber der Farbige hinter uns derart blöd angemacht wurde, dass mir ganz anders wurde. Der musste sämtliche Taschen vorzeigen, seinen Ausweis (wegen Kreditkarte) und eingepackt wurde dem auch nix. Das war allerdings in Florida, da wurde uns von deutschen Auswanderern auch erzählt, zieht ein Schwarzer in die Straße, gehen gleich die Immobilienpreise runter...

Baysix hat gesagt…

Interessante Erlebnisse!

Diskrimierung ist sicher ein großes Thema. Da haben ja viele auch große Angst vor, dass sie wegen Ungleichbehandlung verklagt werden.

Mit der Oberflächlichkeit der Amis und der Tiefgründigkeit der Deutschen - das sehe ich genau wie du. Ist schon was dran.

Ich habe mich nie einsam oder allein gefühlt, weil ich immer ins Gespräch gekommen bin. Das war sehr amüsant und unterhaltsam.

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